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Marktkommentar Heizoel 04.06.2024

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In den letzten vier Jahren haben die Heizoelpreise sehr turbulente Phasen durchlaufen: Nach dem Corona-Kickoff im Frühling 2020 ging man aufgrund der weltweiten Wirtschaftsbaisse auf Talfahrt, welche dann aber im Februar 2022 durch den russischen Angriff auf die Ukraine jäh beendet wurde.

Im Frühling 2023 begann sich die Situation dann, mehr logistisch als politisch, zu entspannen: Die russischen Warenströme, von Europa boykottiert, flossen ab dann einfach Richtung Asien. Dies hatte eine deutliche Beruhigung der Notierungen zur Folge und sorgte wieder für normalere Preise. Unterbrochen wurde diese Entwicklung dann im letzten Herst durch die Eskalation am Gazastreifen und die folgenden militärischen Geplänkel zwischen Israel und Iran. Auch mit diesem Konflikt arrangierte man sich aber gezwungenermassen, so dass während der ersten Monate des laufenden Jahres preismässig schon fast Langeweile aufkommen wollte. Eine eigentlich unspektakuläre Meldung des Oelkartells Opec+ hat nun gestern Nachmittag für die massivste Preisbewegung des Jahres gesorgt. Zwar wurde beschlossen, dass die kollektiven Fördermengenkürzungen bis Ende 2025 verlängert werden, gleichzeitig entschied man aber, gewisse bilaterale Drosselungen auslaufen zu lassen. Die Reaktion des Marktes war heftig, die Aussicht auf ein potenzielles Überangebot hat die Preise auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten fallen lassen. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Oelproduzenten einer möglichen Rutschpartie der Notierungen tatenlos zuschauen oder ob schon bald wieder strategische Gegenmassnahmen folgen.